Tendencies in Public Civil Security Law.
European Lectures on Security and Society / Ringvorlesung der Graduiertenakademie SERIOR
Prof. Dr. Ralf Poscher, Universität Freiburg
Zeit: 15. Oktober 2018, 18:00 Uhr c.t.
Ort: KG I, Hörsaal 1098, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Abstract: Civil Security Law is emerging as a new comprehensive area of legal studies. The talk explores the causes of this development, systemizes different tendencies and addresses the challenges of this development. One of the causes for the civil security becoming a central issue also in the legal discourse can be traced back to a connection between a heightened sense of vulnerability, the ever more networked character of contemporary societies and the informational technologies which drive this development. The resulting tendencies are the internationalization and centralization of civil security measures as well as the blurring of several institutional and legal boundaries. These developments pose challenges for our collective and individual autonomy, which public civil security law has to continue to protect.
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Grenzen des Pragmatismus: Behördenversagen als Sicherheitsrisiko.
European Lectures on Security and Society
Prof. Dr. Wolfgang Seibel, Universität Konstanz
Zeit: 08. Mai 2018, 18:00 Uhr c.t.
Ort: KG I, Hörsaal 1009, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Abstract: Der Schutz physischer Sicherheit gehört zu den unbedingten Pflichten des Staates und damit der öffentlichen Verwaltung. Behördenversagen mit schwerwiegenden Folgen für die physische Integrität von Menschen ist daher in entwickelten Rechtsstaaten mit professionellen Verwaltungen sehr selten, ungeachtet seiner Seltenheit jedoch nicht vernachlässigbar. Anhand exemplarischer Fälle wird in dem Vortrag erläutert, dass Behördenversagens mit Schäden für Leib und Leben von Menschen einerseits auf Standardpathologien öffentlicher Verwaltungen beruht, andererseits aber auf spezifischen Gegenanreizen, welche die normalerweise greifenden Kontrollen solcher Standardpathologie schwächen oder außer Kraft setzen. Beispiele sind politischer Druck, Ressourcenknappheit, Verantwortungsverzerrungen oder schwache Artikulationsfähigkeit potentiell Betroffener. Der Vortrag vergleicht das Behördenversagen bei der polizeilichen Fahndung nach den NSU Mördern mit dem Versagen der Duisburger Stadtverwaltung bei der Planung und Vorbereitung der Loveparade 2010. Zentrale These ist, dass gerade ein in der Verwaltung ansonsten wünschenswerter pragmatischer Handlungsstil, der auf Problemlösungen statt Regelbefolgung setzt, im Bereich physischer Sicherheit erhöhte Anforderungen an das Führungspersonal stellt und dass unter den Bedingungen von politischem Druck, Ressourcenknappheit, Verantwortungsverzerrungen oder schwacher Artikulationsfähigkeit potentiell Betroffener das Risiko steigt, dass diese Anforderungen nicht erkannt und daher auch nicht erfüllt werden.