Verschiedene Ereignisse in der jüngsten Vergangenheit, wie z.B. der Brand auf der Fähre Lisco Gloria, die Havarie der Costa Concordia oder die Kollision eines Containerschiffes mit einem Gebäude im Hafen von Genua zeigen, dass Großschadenslagen im maritimen Umfeld jederzeit eintreten und eine große Zahl von Personen betreffen können. Während es für komplexe Schadenslagen an Land inzwischen erprobte Einsatzkonzepte gibt, ist dies für den See- und Hafenbereich nicht der Fall. Ein Massenanfall von Patienten auf See birgt im Vergleich zu einem Großschadensereignis an Land zahlreiche besondere Umstände, wie z.B. erschwerter Zugang für Rettungskräfte, Distanz, eingeschränkte Platzverhältnisse, begrenzte Transportmittel, insbesondere bei schweren Wetterbedingungen. Die Bewältigung eines solchen Notfalls erfordert die effektive Zusammenarbeit verschiedener Akteure: Rettungsmannschaften, nationale und gegebenenfalls internationale Behörden, Reedereien und Hafenbetreibergesellschaften müssen mit der Schiffsbesatzung kommunizieren und gemeinsam Entscheidungen zur bestmöglichen Versorgung der Betroffenen treffen. Das Ziel von KOMPASS ist die Konzeption, Erarbeitung und Umsetzung eines integrativen Managementsystems zur Patientenversorgung auf See, das sich aus strukturellen, organisatorischen und technischen Maßnahmen zusammensetzt. Dieses Managementsystem wird in enger Kooperation mit den Endanwendern entwickelt und in Übungsszenarios evaluiert. Die Ergebnisse des Projektes werden:

•    zu einer schnelleren und besseren Versorgung von Betroffenen bei einem Massenanfall von Verletzten auf See beitragen. Rettungsmannschaften Wissen und Hilfsmittel für einen effektiveren Einsatz und einen besseren Eigenschutz zur Verfügung stellen.

•    die Aktionen aller Beteiligten besser koordinieren.

•    zum Schutz der Bevölkerung in Küstengebieten beitragen (z.B. bei Austritt von Gefahrstoffen, bei Ausbruch von Infektionskrankheiten auf einem Kreuzfahrtschiff.

 

Mehr Informationen finden Sie auf der offiziellen Webseite des Projekts


Förderung durch:

Laufzeit: 01.12.2014 - 30.11.2017
Projektleitung: Prof. Dr. Stefan Kaufmann
Förderer: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Wissenschaftliche Mitarbeit: Sabrina Ellebrecht, Markus Jenki, Micha Schlichting